Donnerstag, 13. September 2007

Einmal neu, bitte

Hier ist das letzte Deutsche Fernsehen mit der taz-schau.

Huch, schon Schluss? dabei hab ich doch gerade so gut geschlafen. E ist zwischen meinem ersten und meinem diesem letzten Posting nicht wirklich viel Weltbewegendes passiert. Ich fasse zusammen:
- Den täglichen Konferenzen beizuwohnenfand ich am Anfang ziemlich interessant, da das einer der wenigen Momente ist, in denen man mekt, dass man irgendwie doch bei einer "anderen" Zeitung ist. So was wie ein Machtwort eines Chefredakteurs gibt es da kaum bis nicht, alles wird schön basisdemokratisch ausdiskutiert. Wenn ich hier arbeiten würde, fänd ich es glaub ich manchmal recht nervig. Wer auch mal eine taz-Konferenz erleben will, kann sich übrigens einfach in das Café unten setzen, da kommt die oder andere Redaktion (oder die Ressortleiter) schon mal zu kleinen onferenzen zusammen, sehr transparent, genau wie die ganzen Büros eh nur durch Glasscheiben voneinander getrennt sind, auch die Chefredaktion ist so immer einsehbar.
- Die tägliche Arbeit beschränkte sich auf sehr viel privates Surfen, was auch an der nicht vorhandenen Motivation, hier allzu deutliche Schleimspuren zu hinterlassen, zurückzuführen ist. Ansonsten musste ich mir wöchentlich etwa 3 bis 7 leserbriefe ausdenken - was ein spaß. Und ab und an ein paar externe Teste durchredigieren und auf Länge bringen.
- Was ich hier selbst publiziert hab, kann ich an einer Hand abzählen. Ist halt so. Abgehakt. Lief die ersten beide Male auch recht glatt, aber dann. Gelinde gesagt kann man das was folgte als ziemliche Katastrophe betiteln. Hier die Kurzversion:
Ich bin beim mag, kann also eine längere Geschichte schreiben.. Thema gesucht, nicht gefunden, weitergesucht, nur was halbes gefunden, vorgeschlagen angenommen, Recherche gestartet, alle Termine platzen, kein Redaktuer interessiert sich für de Fortschritt, geschweige denn die These meines Artikels, zwischendurch aber wegen Themenmangels in der Planung von Seite 5 zum Aufmacher katapultiert, weiter recherchiert, ziellos, planlos, lustlos, Kurz vor Abgabe erste Version gezeigt, leichte Skepsis, aber ok, mit einer unerfahrenen Redakteurin fast einen ganzen Tag drübergebügelt, danach unzufriedener als vorher, am Abend vor Redaktionsschluss am nächsten Mittag kommt dann doch der verantwortliche Redakteur: "Das geht so nicht" - und diktiert mir in 2 Minuten seine Meinung, These etc., die ich bitte so runterzuschreiben hab. In drei Stunden genau das getan, NOCh unzufriedener als vorher. Gedruckt. Danke schön, bitte schön, tschüss. An Gehirn: Erinnerung bitte löschen. An Google: dito.
- Jetzt gerade zum Abschluss sitz ich nochmal an einer Geschichte für die Medienseite, wieder ohne wirklichen Anlass, wieder ohne wirkliche These. Aber sind ja diesmal auch nur 110 statt 300 Zeilen.

Was ich brauche sind ein paar Nachhilfestunden in Themenfindung und einen Selbstverteidigungskurs gegen selbstverliebte Redakteure.
Und Urlaub. Aber der kommt ja jetzt.
Machts gut und bis bald im wohlbehüteten Schoße des domus.

2 Kommentare:

tobe hat gesagt…

1. Was? Du hast Leserbriefe geschrieben? Wurden die veröffentlicht?

2. Aber Herr Imort, immerhin wurden Sie vom Spiegel zitiert! Und wer kann das schon von sich behaupten?

www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/
0,1518,504576,00.html

(leider kein Direktlink, funktioniert hier wohl nicht)

imprimator:imort hat gesagt…

1. Also nicht Leserbriefe in der eigentlichen Form. Es gibt im taz.mag auf der letzten Seite immer die Rubrik "Letzte Fragen", wo so intelligente Fragen á la Warum ist die Banane krumm gestellt werden. Die Leser finden das wohl genau so dumm wie die Redaktion hier (die es trotzdem aufrecht erhält), weshalb regelmäßig viel zu wenig Antworten einlaufen.
Und, nun ja, die Seite muss halt voll werden...

2. Ja ich weiß. Umso schlimmer.