Mit den Tonstudios hatte ich ein anderes Problem: Ich wusste zunächst gar nicht, was ich denen sagen sollte, warum wir mit denen reden wollten. Dann war die Ansage: Na, uns interessiert, wie sich so ein kleines Tonstudio, das keine bekannten Acts produziert, so durchschlägt. Aha. Rumtelefoniert. Zunächst wenig erfolgreich. Dann meldete sich doch einer zurück. Ich vereinbarte einen Termin für ein Telefongespräch am nächsten Vormittag. Zum Betreuer: „Es klappt doch noch mit einem Tonstudio.“ – „Gut, wann fährst du hin?“ Wie – wann fahre ich hin? Ich hatte gedacht, das würden wir am Telefon klären. Nee, nun doch vor Ort recherchieren. Dumm nur, dass das Tonstudio in der Pampa liegt. Gut 1 ½ Stunden von Halle. Zweimal Zug und dann noch Bus. Mal eben schnell hinfahren und dann gleich den Beitrag fertig machen war nicht drin. Mein Termin war um zwölf. Ich hab’s auch gleich gefunden. Ein winziges Studio im Leipziger Land. Kurzes Vorgeplänkel, dann Mikro eingeschaltet. Eine halbe Stunde gefragt. Dann noch mal auf’s Mikro geschaut. Es war aus. Der Super-GAU. Nachgekuckt. Batterie alle. Das darf doch nicht wahr sein. Blamage im Technikuniversum. Dabei hatte doch die Anzeige noch zwei von vier Balken angezeigt. Zum Glück gab’s um die Ecke einen Aldi. Und noch mal von vorn. Immerhin war der Typ ein geduldiger und nachsichtiger Zeitgenosse. Letztendlich hat die ganze Sache aber mal wieder länger gedauert als geplant. Und meine These ist ein richtiger Hammer: Jedes Tonstudio sucht sich seine Nische.
Manchmal haben die Aufgaben eines Praktikanten auch was von Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.
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