Freitag, 17. August 2007

Halbzeit

"Das wichtige wissen" lautet der Claim von HRinfo, dem ultimativen und einzigen Nachrichtenradios Hessens. Und da ich nach drei Wochen nun auch schon einiges zu berichten weiß, hier eine kleine Halbzeitbilanz meiner gesammelten Erkenntnisse:

Woche 1
Montag: Der erste Tag hält die überraschende Erkenntnis bereit, dass der HR seine Praktikanten richtig ernst nimmt. In der Personalabteilung bekomme einen Lageplan ausgehändigt, eine Liste mit den wichtigsten Adressen und Ansprechpartnern, einen e-mail account, eine Karte, mit der ich im Kasino das Essen verbilligt bekomme etc.
Auch in der Redaktion hat man sich auf mich vorbereitet: Ich bekomme für die kompletten sechs Wochen einen "Fahrplan" und weiß somit für jeden Tag, in welcher Schicht ich arbeite und wer jeweils mein Ansprechpartner ist. Vorbildlich, finde ich!
Dienstag und Mittwoch: Ich arbeite in der Frühplanung mit, die die Sendung für den nächsten Morgen vorbereitet, Gesprächspartner sucht, Briefings schreibt etc. Alle sind sehr nett und scheinen sich wirklich zu freuen, dass ich ihnen dabei helfe!
Donnerstag und Freitag: Arbeite am Desk, der die Reporter losschickt. Da ich dabei nicht wirklich viel zu tun habe, freut sich ein Redakteur, der noch dringend ein Erklärstück für seine Wochenendsendung braucht. Schon produziere ich mein erstes Stück, spreche es ein und gebe am folgenden Samstag mein Debut im hessischen Äther.

Woche 2
Montag und Dienstag: Arbeite bei den Wirtschaftsnachrichten. Genau mein Thema...
Mittwoch bis Freitag: Frühplanung. Langsam wird Gesprächspartner suchen und Briefings schreiben langweilig. Aber man kündigt mir an, dass es ab Woche drei nicht mehr langweilig wird.

Woche 3
Montag bis Freitag: Arbeite wieder für den Desk und beantworte gleich am Montag Morgen die Frage, ob ich Beiträge machen kann, selbstbewusst mit "Ja". Keine Viertelstunde später sitze ich schwitzend und leicht hysterisch am Schreibtisch und darf meinen ersten BME produzieren. Am Abend bin ich ein Wrack, aber glücklich: Der BME ist fertig geworden und wird am nächsten Morgen laufen!
Mittwoch: Der HR ist sogar so nett, dass er seine Praktikanten schult. Von 9-17 Uhr erfahre ich sehr nützliche Dinge über die HR-Datenbank, weiß jetzt, wie ich auf das gesammelte Musikarchiv des HR zurückgreifen kann, wo die gesammelten Versprecher der letzten Jahre abgelegt sind und erfahre außerdem noch alles über das hauseigene Schnittsystem.
Sehr praktisch, denn gleich am
Donnerstag: Steht der nächste BME an. Und da es um den 25. Geburtstag der CD geht, darf es auch ein bißchen was nettes, featuriges sein. Dank der Schulung habe ich auch schon wesentlich weniger Schweißausbrüche und habe am Nachmittag die 2:30 eingesprochen und sendefertig.
Freitag: Heute mal wieder ein Erklärstück für eine Wochenendsendung geschrieben und eingesprochen. Danach in aller Ruhe in der Kantine die wirklich gute HR-Hausmannskost genossen. Und um 15 Uhr dann der erlösende Satz vom Desk: "Ich glaube, Praktikanten, die soviele Beiträge gemacht habe, haben das Recht, Freitags schon um Drei Uhr Feierabend zu machen!"
Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass der HR wirklich sehr nett zu seinen Praktikanten ist?

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